
Sicherheit geht vor im Homeoffice
Technologie allein kann Sie nicht vollständig schützen – Sie sind Ihre beste Verteidigung.
Wenn Sie Ihren gesunden Menschenverstand einsetzen, können Sie viele Angriffe erkennen und stoppen.
Überlegungen zu einem Leitfaden für das Arbeiten im Homeoffice.
Als Folge des Coronavirus (COVID-19) sind immer mehr Unternehmen gezwungen, ihre Mitarbeiter vom Homeoffice aus arbeiten zu lassen. Das ist wichtig und richtig. Aber die Arbeit im Homeoffice kann aus Sicht der IT-Security eine Herausforderung sein! Nicht alle Unternehmen waren darauf vorbereitet und haben die Maßnahmen in kurzer Zeit umsetzen müssen. Vielfach mangelt es aber auch am Verständnis für die Regeln, Technologien und dem notwendigen Training zur Sicherung der Heimarbeitsplätze und Remotezugänge. Darüber hinaus fühlen sich auch nicht alle Mitarbeiter in dieser Situation wohl, da Sie möglicherweise mit der Idee, von zu Hause aus zu arbeiten, nicht vertraut sind.
Handbuch für den Notfall
Im Idealfall nehmen Sie das fertige Handbuch für den Notfall aus Ihrer Schublade und setzen das definierte Konzept nun praktisch um. In der Realität wird es aber wohl so sein, dass Ihnen nun siedend heiß einfällt, dass das Thema „Notfall“ ein Punkt auf Ihrer ToDo Liste war, den Sie schon seit Längerem einmal angehen wollten, aber immer wieder „wichtigere Dinge“ dazwischen kamen. Anyway – nun müssen Sie ohne fertiges Konzept zumindest das Grundmaß an Sicherheit für Ihr Unternehmen aufrecht erhalten.
Da Ihre Belegschaft in diesen Zeiten ohnehin viel Stress und Veränderungen durchmacht, empfehlen wir Ihnen, sich bei Ihrem Leitfaden für das Arbeiten im Homeoffice nur auf die die wichtigsten Risiken die, die größten Auswirkungen haben werden, zu beschränken. Wenn Sie weitere Risiken oder Themen hinzufügen möchten, so können Sie das selbstverständlich tun.
Bedenken Sie jedoch:
Je mehr Verhaltensweisen, Prozesse oder Technologien Sie von Ihren Arbeitskräften aktuell einfordern,
desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch alle umsetzen können.
Konzept
Bevor Sie mit Ihrem Leitfaden für das Arbeiten im Homeoffice beginnen, müssen Sie sich zuerst mit Ihrem Sicherheitsteam koordinieren, um ein grundlegendes Verständnis dafür zu erlangen, welche Hauptrisiken Sie bewältigen müssen.
Wir legen Ihnen in diesem Artikel dar, was aus unserer Sicht die wichtigsten und häufigsten Risiken für eine zu Hause arbeitende Belegschaft sind. Aber Ihre Risiken können durchaus anders sein.
Jedoch vorab ein Wort der Vorsicht: Ein häufiger Fehler, den Sicherheitsteams machen ist der Versuch, alle Risiken beherrschen zu wollen und die Menschen mit zahlreichen Richtlinien und Anforderungen zu überfordern.
Versuchen Sie die Risiken, denen Sie sich widmen werden, auf so wenig wie möglich zu beschränken. Haben Sie die Risiken identifiziert und priorisiert, so definieren Sie die Verhaltensweisen, mit denen diese Risiken bewältigt werden können.
Arbeiten Sie im Anschluss mit Ihrem Kommunikationsteam zusammen, um Ihre Mitarbeiter in diese Verhaltensweisen einzubeziehen und zu schulen.
Die effektivste Sensibilisierung für Ihr Sicherheitsprogramm können Sie z.B. dadurch erreichen, indem sie betonen, dass dieser Leitfaden nicht nur den Arbeitsplatz sichert, sondern auch Zuhause die Cybersicherheit der Familie unterstützt.
Letztendlich versuchen Sie durch die Zusammenarbeit dieser beiden Teams, Sicherheit dadurch zu erreichen, dass Sie die Anforderungen so einfach wie möglich für Ihre Belegschaft gestalten und Ihre Mitarbeiter dazu motivieren, die notwendigen Änderungen in Ihrem Verhalten umzusetzen.
Sinnvoll wäre es, ein Team aus Schlüsselpersonen zu schaffen, deren Feedback und Input in die Einführung und Umsetzung des Leitfaden für das Arbeiten im Homeoffice mit einfließt. Neben Ihrem Sicherheits- und Kommunikationsteam kann es auch andere Abteilungen geben, mit denen Sie vielleicht zusammenarbeiten und sich koordinieren möchten bzw. müssen, wie z.B. die Bereiche Personalwesen und Recht.
Neben der Kommunikation mit Ihren Mitarbeitern und deren Schulung empfehlen wir auch die Nutzung von Technologien wie z.B. Chat oder Foren, in denen Sie die Fragen der Leute beantworten können, vorzugsweise in Echtzeit.
Eine weitere Möglichkeit ist das Hosten eines Sicherheits-Webcasts, den Sie mehrmals in der Woche wiederholen, damit die Leute eine für sie optimale Zeit wählen und teilnehmen können, die Veranstaltung live miterleben und vielleicht sogar Fragen stellen. Das Ziel ist, dass Sie das sperrige Thema Sicherheit so zugänglich wie möglich machen und den Menschen bei ihren Fragen helfen. Wenn Sie derartige Kommunikationskanäle wirksam nutzen wollen, so denken Sie daran, dass Sie ausreichend Ressource für alle Sicherheitskanäle zur Verfügung stellen, so dass diese moderiert werden und aktiv auf Anfragen reagiert wird.
Dies ist eine fantastische Gelegenheit, Ihre Belegschaft zu engagieren
und dem leidigen aber notwendigen Thema Sicherheit ein freundliches Gesicht zu geben.Versuchen Sie, diesen Vorteil zu nutzen!
Risiken
Die sichere Nutzung von Technologie kann mitunter überwältigend und verwirrend erscheinen. Vor einigen Jahren war es noch einfach, ein cybersicheres Zuhause zu schaffen; die meisten Häuser bestanden aus nichts weiter als einem drahtlosen Netzwerk und mehreren Computern. Heute ist die Technologie weitaus komplexer geworden und in jeden Teil unseres Lebens integriert – von mobilen Geräten und Spielkonsolen bis hin zu Ihrem Kühlschrank oder Thermostat.
Unabhängig davon, welche Technologie Sie verwenden oder wie Sie sie einsetzen, hier sind einfache Schritte, die Ihnen helfen, sicher zu bleiben.
Aktuell ist nicht die Frage „ob“, sondern „wie“
- Erliegen Sie nicht der Versuchung, das Thema Sicherheit im Notfall schleifen zu lassen und bisherige Standards aufzugeben, nur damit die Umsetzung schneller geht
- Holen Sie die Mitarbeiter mit ins Boot und sensibilisieren Sie diese auch für Ihre persönlichen Belange bei diesem Thema
- Nutzen Sie starke und einmalige Passwörter bzw. Passphrases
- Verwenden Sie immer eine Zwei-Faktor-Authentifizierung, wenn dies angeboten wird

Michael Hülskötter ist Betreiber des IT-techBlog (https://www.it-techblog.de/) , auf dem er sich vorwiegend mit den Themen Cybersecurity und Cloud Computing beschäftigt.
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